wohlfühlcamping hell fügen zillertal
Nachfolgend eine kleine Beschreibung des Campingplatz Hell in 6263 Fügen in Tirol im Zillertal.
Der Campingplatz ist der erste, den man erreicht, wenn man im Zillertal von der Autobahn herunterfährt.
An der Rezeption bekommt man einen Lageplan, in dem per Hand alle Plätze gestrichen werden, die im gewünschten Belegungszeitraum reserviert sind, allerdings, wie betont wird, ohne Garantie auf Vollständigkeit.
Die zahlreichen niederländischen Urkunden hinter Glas lassen vermuten, was einen erwartet: Der Platz ist fest in holländischer Hand. Dazwischen tummeln sich ein paar deutsche, englische und schweizer Kennzeichen.
Dann kann man losmarschieren und einen schicken Platz aussuchen. Dabei fällt bald auf, daß es wenig Schattenplätze gibt, unangenehm, wenn es so heiß ist, wie es war. Soweit ersichtlich, sind alle Plätze mit Frischwasserleitung und Abwasserkanal ausgerüstet. Ebenso gibt es einen Fernsehanschluß, dieser ist in Sat-Technik ausgeführt.
Später fällt einem dann auf, daß es verschieden große Stellplätze gibt, bis zu 170 qm. etwa reicht das Spektrum. Der gewählte gehört zur zweitkleinsten Gruppe, aber immer noch völlig ausreichend.
Dem Trend, den Strom auch im Sommer nicht mehr pauschal abzurechnen, hat man auf Camping-Hell eine nette Alternative entgegengesetzt: 5 KW je Tag sind im Preis inbegriffen. So sind Kühlschrank und Radio locker drin und wenn man eine Stunde die Klimaanlage laufen läßt, klappt es auch mit dem Schlaf und man liegt immer noch im Inklusive-Bereich. Aber der Anreiz ist da, sparsam mit dem Strom umzugehen, und auch schon mal einen Blick auf den Zähler zu werfen.
Wobei das wohl größte Manko des Platzes auch mit dem Schlaf zu tun hat: Camping-Hell liegt direkt an der Durchgangsstraße durch das Zillertal, der Verkehr braust praktisch ununterbrochen, auch spät abends noch. Aber in der zweiten Nacht tritt bereits der Gewöhnungseffekt ein, nach einer ersten schlaflosen Nacht, war man doch zuvor Totenstille des Nächtens gewöhnt.
Den Platz gibt es seit 1959 oder so (war mal ein Bauernhof), aber alle Anlagen sind auf dem neuesten Stand. Außergewöhnlich, zumindest bisher nie erlebt in der Form, Männlein und Weiblein sind in einem großen Waschgebäude in trauter Zweisamkeit versammelt. Waschbecken an Waschbecken und Spiegel an Spiegel. Wen es stört, an den Außenseiten des Raums gibt es jede Menge Einzelduschkabinen und Einzelwaschbeckenkabinen. Dazu gibt es im Innenbereich noch zwei bunte Boxen mit weiteren abgeschlossenen Duschen. Auch von außen zu erreichen weitere Duschen und Mietkabinen.
Leider gibt es keinerlei Kabinen mit Toilette und Waschbecken bzw. Dusche. Zumindest ließen sich keine entdecken. Da müßte man dann wohl auf die Mietkabinen zurückgreifen.
Die Toiletten sind nicht im Gemeinschaftswaschraum untergebracht, sie liegen außen und sind dann doch nach Geschlecht getrennt.
Für die Kleinen gibt es noch einen völlig separaten Sanitärbereich, liebevoll eingerichtet, mit angeschlossenem Spielraum.
Soweit ein Überblick über die sanitären Anlagen.
Für Aktivitäten stehen ein Beach-Volleyball-Feld, Tischtennisplatten und ein Freibad bereit. Liegen auf zwei Ebenen bieten Entspannung und Blick aufs Becken. Angrenzend an das Becken ist ein kleiner Teich mit Wasserspielplatz (nicht nur für die kleinen) angelegt und verwegene schwimmen auch eine Runde im Teich zusammen mit der einen oder anderen Libellenlarve. Eine Liegewiese rundet den Bereich ab.
Bei einem Regentag hat man das Schwimmbecken für sich, allerdings sind dreizehn Grad Lufttemperatur auch nur was für die ganz harten. Aber auch bei schönem, heißem Wetter ist immer Platz genug für alle gewesen.
Nettes Schmankerl sind die (vermutlich) zwei Fahrräder, die kostenlos für den Einkauf ausgeliehen werden können. Sie stehen an der Rezeption bereit.
Fährt man vom Campingplatz aus direkt links (der Weg führt in beide Richtungen parallel zur Durchgangsstraße), kommt man nach wenigen Minuten (zu Fuß etwa 15 Minuten) zu einem Einkaufsladen der Handelsmarke Billa (“sagt der Hausverstand”). Fährt man rechts herum, kommt bald das Zentrum des Ortes, Fügen, in Sicht. Ziemlich am Ende des Ortes gibt es einen weiteren Supermarkt MPreis, mit angeschlossenem Cafe. Der Parkplatz vor der Tür ist groß genug auch für Betonmischer, wenn der Fahrer seine wohlverdiente Pause macht. Stellt man sich halt quer rein.
Unbedingt besichtigen sollte man die Kirche, dort findet sich unter anderem eine Reliquie mit ziemlich vielen Knochen. Gruselig!
Ansonsten gibt es die üblichen Läden, Cafes, Restaurants und – schade eigentlich – auch einen Handyladen.
Soweit das Dorf, dahinter liegt die Talstation einer Seilbahn und der Weg zu Hochfügen.
Ein Wort noch zur Wasserversorgung auf dem Campingplatz, es handelt sich bei dem Frischwasser wohl um “bestes Zillertaler Quellwasser”. Da bleibt nur noch zu sagen: Prost!
Insgesamt gesehen ist der Wohlfühlcamping Hell, wie er genannt wird, auf alle Fälle einen Zwischenstopp wert. Wie man hören konnte, kommt so mancher schon seit zehn Jahren her.
Wohlfühlcamping Hell
Gageringerstr. 1 – 6263 Fügen/Tirol
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Aus einem mir unbekannten Grund haben die Häuser übrigens irgendwie alle zwei Straßennamen bzw. Hausnummern, somit das Navigationsgerät neim ersten Versuch mitten ins “Industriegebiet” leitete. Kurz dahinter ist aber dann der Campingplatz zu finden.
Nachtrag 20.05.2020: Coronajahr 2020, Wiedereröffnung 29.05.2020